Biomüll für Kompost und Ökostrom - Welcher Müll darf in die Biotonne? I Ökochecker SWR
Energie aus Bio-Müll erzeugen - und Geld sparen! Ökochecker Tobias Koch hat den Weg des Biomülls über einen Entsorgungsbetrieb bis in eine Biosgasanlage verfolgt. Fazit: Bio-Abfall richtig entsorgen lohnt sich!
00:00 Bio-Tonne, Wurmkiste, Bokashi oder Kompost? So wertvoll ist Bio-Müll 00:45 Biomüll im Abfallentsorgungsbetrieb 04:05 Biogas aus Bio-Müll herstellen 06:03 Bio-Müll auf den Kompost im Garten 08:31 Wurmkiste für zu Hause 13:42 Bokashi-Eimer für zu Hause 14:35 Fazit
WAS DARF ALLES IN DEN BIOMÜLL? Zu Biomüll gehören Grünschnitt, Rasenschnitt und Lebensmittelreste wie Obst- oder Gemüseabfälle sowie gekochte Essensreste, Kaffeefilter und Teebeutel. All diese Abfälle kommen in die Biotonne. Glas, Metall oder Plastik sind Tabu! Das gilt auch für Bio-Kunststofftüten oder kompostierbare Biomüllbeutel: Da diese lange brauchen, um sich zu zersetzen, müssen sie aussortiert werden. Lebensmittelreste können aber zum Beispiel in Zeitungspapier entsorgt werden.
WAS PASSIERT MIT UNSEREM BIO-MÜLL? Wenn der Bio-Müll im Abfallentsorgungs- und Verwertungsbetrieb ankommt, wird er zunächst in Hallen gelagert. Danach wird der Müll sortiert, um Störstoffe, wie z.B. Glas oder Metall heraus zu filtern. Anschließend landet der Müll auf sogenannten „Mieten“. Das sind geschichtete Komposthaufen, auf denen die Mikroorganismen, die im Abfall enthalten sind, anfangen, das Material zu zersetzen. Dabei entstehen Temperaturen von über 70 Grad Celsius. Nach vier bis sechs Wochen entsteht so aus dem Biomüll nährstoffreiche Humuserde. Die zweite Möglichkeit, den Bio-Müll zu verwerten, ist das Vergären. In einer Vergärungsanlage wird die Masse mit Licht und Sauerstoff von Mikroorganismen abgebaut, wodurch Biogas entsteht. Dieses kann zur Stromerzeugung oder an der Biogastankstelle genutzt werden.
ALTERNATIVEN FÜR ZUHAUSE Wer die Nährstoffe aus seinem eigenen Müll selbst verwerten möchte, kann das auch zu Hause tun. Die bekannteste Variante ist wahrscheinlich der Komposthaufen im Garten. Durch den Bodenkontakt kommen Organismen wie Insekten, Würmer, Pilze und Bakterien in den Kompost, die die Abfälle zersetzen. Wer keinen Garten hat, kann sich zum Beispiel eine Wurmkiste oder einen Bokashi-Eimer in die Wohnung stellen. In den Wurmkomposter kommen, wie der Name schon sagt, spezielle Kompostwürmer, die Küchenabfälle fressen. Durch das Fressen der Küchenabfälle entsteht ein „Wurmhumus“, der als Dünger für Balkon- oder Zimmerpflanzen genutzt werden kann. Ein Bokashi-Eimer funktioniert ohne Würmer. Hier werden Mikroorganismen extra zugesetzt, die dafür sorgen, dass die Fermentierung beginnt. Innerhalb von zwei Wochen werden Küchenabfälle zu Dünger zersetzt.
FAZIT Unsere Garten- und Küchenabfälle sind einfach zu schade, um alles in den Restmüll zu geben. Wer keine Biotonne hat, kann bei der Stadt oder Gemeinde danach fragen, meistens gibt’s die kostenlos. Ansonsten kannst du deine Humuserde auch zu Hause in der Wurmkiste, im Bokashi-Eimer oder im Garten auf dem Kompost herstellen.
Weiterführende Links • Umweltbundesamt (2021): Bioabfälle: Gute Qualität ist Voraussetzung für eine hochwertige Verwertung. Unter: https://www.umweltbundesamt.de/daten/ressourcen-abfall/verwertung-entsorgung-ausgewaehlter-abfallarten/bioabfaelle#bioabfalle-gute-qualitat-ist-voraussetzung-fur-eine-hochwertige-verwertung • NABU (2020): Bioabfälle Energie- und Bodenrohstoffe aus der Biotonne. Unter: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/abfall-und-recycling/bioabfall/
Autoren: Daniela Recki, Helge Rosenkranz, Dina Dada Moderation: Tobias Koch Redaktion (solisTV): Sarah Weihsweiler Redaktion (SWR): Inga Vennemann Bildquelle: SWR
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